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jeweils 14,8cm x 10,5cm, Softcover, 15€ zzgl. Versand
Das Gras am Strand mit tiefer blauer Walnussnote
Das Buch vereint Bilder (Monotypien, Radierungen, Linoldrucke und Zeichnungen) und Texte — und sorgt für ein sehr persönliches, ambivalentes Leseerlebnis.
Leseprobe:
Wenn ich mit halb geschlossenen Augen die Ränder der milchigen Glasscheiben erforsche, nicht erfrosche, Frösche sind das Grauen!
Da klebt Schmutz. Wie strahlen meine Augen, dieser Schmutz ist real und er ist da. Ich lache. Diese Pracht, nicht zu fassen.
Alles leuchtet, Euphorie in der Luft.
Sie schmerzt, diese Schönheit. Ich will allen davon erzählen.
Es ist unbeschreiblich schön hier, so unbeschreiblich, unfassbar, fast unerträglich schön. Gleich werde ich wieder abstürzen, doch jetzt bin ich hier, bin mit der Schönheit. Schöner als alles. Ich rupfe an meinen Haaren.
Die frühen Morgenstunden. So als würde man kurz davor stehen, eine Reise zu machen. Autobahn-Geräusche im Hintergrund.
Die Dunkelheit legt sich klamm um meine Seele und draußen rauschen rosa Blumen auf den Verkehrsinseln.
Wintergeruch.
Sie wurde gerufen, denn sie trödelte. Auf an den Tisch zu Marmelade und „Bergsteigersalami“.
Abends dann, wenn die Dunkelheit sich in die Täler legte und die Berge um einen herum bedrohliche Schatten wurden, wurde ihr klamm in der Seele. Sie fühlte sich winzig klein und die Kälte bekam etwas sehr Beängstigendes. Sie begann zu zittern, wenn sie draußen durch die nächtliche Dorfidylle spazierten, und sie wurde starr und schien festzuwachsen wie eine Eisskulptur. In einem kleinen Brunnen, halb gefroren, plätscherte rinnsalartig Wasser in ein hölzernes Behältnis. Ich würde sagen, ich konnte den Rost hören, aber das ergibt vermutlich nur für mich Sinn, denn „der Rost“ hat ein eigenes Geräusch. Und das Becken war aus morschem, unregelmäßigem Holz. Aber ich hörte den Rost, denn er hat ein Geräusch, das variabel ist, aber das einen tief im Innersten erschüttert wie ein helles Schreien.
Dunkler feuchter Mohn
Anders als Das Gras am Strand mit tiefer blauer Walnussnote besteht dieses Buch nur aus Text.
Leseprobe:
Auf dem Fußboden ist mir heute mehrmals ein Papierschnipsel in Herzform begegnet (keine Ahnung, woher der kommt, aber es ist eine Art Papierschnur, die sich zu einem Herz gefaltet hat, also kein Herz-Konfetto oder so). Aber teilweise an unterschiedlichen Stellen. Der Nicht-Konfetto wandert offenbar.
Nach dem Aufwachen haben sich meine Hosenbeine bis kurz unter die Kniekehle gezogen, ich sehe aus wie die Leute von früher, die mit den voluminösen Hosen mit Strumpfhosen darunter, wie man sie oft auf Gemälden sieht. Meine Hose hat auch eine neue Schnur zum Binden, weil ich die alte versehentlich durchgezogen hab, und die neue Schnur ist sehr lang und hat Knoten an den Enden. Gerade hab ich mich mit so einem Knoten an der offenen Tür des Geschirrspülers verhängt. Das war lustig, denn dadurch zog der Geschirrspüler an der Schnur und öffnete die Schleife meiner Hose, und ich wunderte mich.
Bärli, Bärli!
Als Kind dachte ich, ich wäre die einzige Person, die atmet, weil ich nur meinen Atem gehört habe. Deshalb dachte ich, ich müsse möglichst leise atmen, damit das keiner hört.
Die Panik baut sich auf wie ein Grollen in der Ferne, und irgendwann wird es dann auf einmal sehr laut und bricht mit einem Schlag herein.
Und gerade hab ich meine Bettdecke umbezogen und da hab ich gesehen, dass auf der Decke ein Schild ist, da hat meine Mama drauf geschrieben: Moni, Winter
Weil es ja meine Winterdecke ist.
Und jetzt weine ich deswegen.