Der Wagen riecht muffig. Das ist mir vorher nie aufgefallen. Komisch, wieso jetzt? Ich habe Wichtigeres zu tun.

Grünes Leuchten über mir. Aber wir fahren nicht. Der Fahrersitz ist leer. Das hat er vorher noch nie gemacht.

Still. Beruhigend. Seelenlose Straßen, niemand ist hier. Das gibt mir Zeit: Zeit, den Wagen zu verlassen, auf den Fahrersitz zu wechseln und den Wagen von der Straße zu bewegen. Aber es eilt ja nicht. Die seltene Stille ist angenehm.
Die Fahrertür steht offen. Wieso hat er sie nicht in der Wut zugeschlagen? Wollte einfach nur weg. Es kümmert mich nicht, nicht jetzt. Die Nacht betäubt mich. Still. Beunruhigend.

Vorbeugen, aufstehen. Tür auf, Tür zu. Um den Wagen herum gehen. Einsteigen. Türe schließen.

Ich hasse diese Sitze, immer muss man sie einstellen. Vor und zurück, hoch und runter. Da, so passt es. Ein Schnappen, der Sitz ist eingerastet. Und dann diese Spiegel.

Was, wenn doch jemand kommt? Dann muss er eben außen herum fahren. Habe ich gerade er gedacht? Wieso nicht sie? Ich bin selbst schon so.

Und überhaupt. Sollen sie doch alle fahren, wo sie wollen. Was kümmern sie mich, ich kenne sie nicht. Aber ihre Blicke werden mich verfolgen.

Jetzt los. Der Motor heult auf. Der Schalthebel ist schwammig, gar nicht so zäh wie bei meinem Wagen. Ich hasse es, wenn er schwammig ist. Ich beherrsche den Wagen nicht, ich habe schon immer Zeit gebraucht, um mich an ein neues Fahrzeug zu gewöhnen. Zum Glück sieht mich keiner. Die sähen alle ihre Vorurteile nur wieder bestätigt.

Die Nacht rauscht an mir vorbei. Ich kann sie nicht genießen oder fürchten. Bin konzentriert. Aber das tut auch gut.

Wohin bringe ich den Wagen jetzt? Zu ihm oder zu mir? Am besten zu ihm, er braucht ihn ja. Wie er jetzt wohl nach Hause kommt? Aber er ist ja nicht wiedergekommen.

Ich werde den Wagen in seiner Straße abstellen. Und den Schlüssel? Stecken lassen geht nicht. Ich schmeiße ihn in den Briefkasten. Und dann fahre ich nach Hause, mit meinem Auto. Das habe ich ja vor dem Haus stehen gelassen.